70-er

Die beiden Hauptrichtungen der 1970er Jahre sind zum einen ein eher künstlerischer Ansatz, der sich in den Genres Artrock, Glam Rock (vor allem Slade, The Sweet und T. Rex), Progressive Rock und dem aus der Szene erwachsenen Pop manifestiert. Wichtige Vertreter waren Pink Floyd, Genesis, Emerson, Lake and Palmer, Queen, David Bowie, Elton John, und Roxy Music. Auf der anderen Seite existierte die noch rebellischere Szene, die auch zum Teil als Gegenbewegung zu dem als zu friedfertig verlachten Hippietum entstand. Dazu gehören die gesamte Punk-Bewegung, die Heavy-Metal-Szene und der Hard Rock. Diese Richtungen schafften es auch weiterhin, zu provozieren und zu skandalisieren, während die oben genannten Stile mitunter gesellschaftlich akzeptiert wurden. Dies zeigt sich unter anderem an den großen kommerziellen Erfolgen, die zum Beispiel die Band Genesis zu dieser Zeit hatte. Wichtige Vertreter der härteren Stilrichtungen dieser Zeit sind die Sex Pistols, Black Sabbath, KISS, AC/DC oder die Ramones. Es gab aber auch viele Interpreten zwischen diesen beiden Polen; Beispiele hierfür sind Status Quo, Led Zeppelin, Deep Purple, Nazareth, Patti Smith oder Aerosmith, die zu dieser Zeit noch sehr viel Bluesrock spielten.

In die Rockmusik flossen auch Elemente einer Vielzahl anderer Musikrichtungen wie Jazz, Reggae oder Soul ein. Diese Stilrichtungen nahmen auch viele Aspekte der Rockmusik auf und veränderten sich stark. Als Beispiel für diese Vorgänge ist das Schaffen von Michael Jackson zu nennen, der mit seinen Wurzeln in der „Black Music“ eine sehr erfolgreiche Verbindung mit dem Rock einging. Außerdem ist eine fortschreitende Digitalisierung der Musikproduktion zu beobachten. Zum einen lag das an Bands wie Pink Floyd, die in ihrem Drang zum Perfektionismus sehr viel Engagement für die Produktion ihrer Platten zeigten, aber auch an Avantgardisten des Krautrock wie Can der vor allem Kraftwerk, die mit ihrer experimentellen Musik den Grundstein für ein Genre jenseits des Rock legten: die Elektronische Popmusik.